Perconta Sortofax

Die “’Perconta Sortofax“‘ ist eine Serie von Münzsortiermaschinen des auf Bargeldverarbeitung spezialisierten Herstellers Perconta. Die Ende des 20. Jahrhunderts eingeführte Sortofax-Reihe ist für die Verarbeitung großer Mengen von Münzen im Einzelhandel, im Bankwesen und im Automatenbereich konzipiert. Sie bietet automatische Sortierung nach Nennwert, Zählfunktionen und die Integration in andere Bargeldverarbeitungssysteme. Die Maschinen sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und die Einhaltung der Standards der Europäischen Zentralbank zur Euro-Münzenerkennung.

Historie

Perconta entwickelte die Sortofax-Serie im Rahmen seiner Expansion in die automatisierte Münzverarbeitung in den 1980er und 1990er Jahren. Die Sortofax-Modelle gehörten zu den ersten, die über fortschrittliche Sensortechnologie zur genauen Nennwerterkennung verfügten und damit dem wachsenden Bedarf an effizienter Bargeldverarbeitung in Volkswirtschaften nach der Dezimalsystemumstellung gerecht wurden.

Im Jahr 2002 wurde Perconta von Scan Coin AB, einem schwedischen Bargeldverarbeitungsunternehmen, übernommen. Das Unternehmen setzte die Produktion fort und aktualisierte die Produktlinie für die Euro-Kompatibilität. Das Sortofax erhielt die offizielle Zertifizierung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen des Euro Test and Certification System (ETCS). Zulassungen für Modelle wie Sortofax V 2.23 wurden bereits 2003 verzeichnet. In den 2010er Jahren wurde die Serie in das breitere Portfolio von Scan Coin integriert.

Die Produktion eigenständiger Sortofax-Geräte ging Ende der 2010er Jahre zurück, als Perconta seinen Schwerpunkt auf fortschrittlichere Sortierer für mehrere Währungen verlagerte. Ersatzteile und Wartungsarbeiten sind jedoch weiterhin über die Scan Coin-Händler erhältlich.

Design und Funktionalität

Der Perconta Sortofax arbeitet mit einem Trichtersystem, bei dem gemischte Münzen in eine Schale geladen und über ein Förderband einem Scanmechanismus zugeführt werden. Zu den wichtigsten Funktionen gehören:

• “’Sensortechnologie“‘: Verwendet induktive und optische Sensoren, um Münzwerte anhand von Größe, Dicke, Material und Randmuster zu identifizieren. Frühe Modelle unterstützten bis zu 12 Nennwerte, spätere Versionen waren für Euro-Münzen (1 Cent bis 2 €) optimiert.
• “’Sortiermechanismus“‘: Münzen werden über Umlenker in Ausgaberöhren oder -behälter geleitet. Unsortierte oder fremde Münzen werden in eine separate Rutsche aussortiert.
• “’Zählen und Stapelverarbeitung“‘: Digitale Anzeigen zeigen Zählungen und Gesamtsummen in Echtzeit an, mit programmierbaren Stapelstopps (z. B. zum Befüllen von Standard-Münzröhren). Die Verarbeitungsgeschwindigkeiten liegen je nach Modell zwischen 600 und 1.200 Münzen pro Minute.
• “’Software-Integration“‘: Läuft auf proprietärer Firmware (z. B. ART Version 2.23), kompatibel mit PC-Schnittstellen für Berichterstellung und Datenexport. Einige Modelle verfügen über Selbstdiagnosefunktionen für die Wartung.

Zu den Modellen der Sortofax-Reihe gehören die Serien Sortofax S und Sortofax MS, die sich durch ihr kompaktes Design für den Einsatz auf der Arbeitsplatte und modulare Erweiterbarkeit auszeichnen. Im Gegensatz zur verwandten Sortovit-Linie, die auf schnellere Verarbeitung setzt, steht bei Sortofax die Präzision bei gemischten Chargen im Vordergrund.

Die Maschinen bestehen aus langlebigen Edelstahlkomponenten, wiegen etwa 20–30 kg und erfordern neben dem Austausch des Riemens und der Reinigung der Sensoren nur minimale Wartung.

Anwendungen

Sortofax-Geräte werden häufig verwendet in:

• “’Einzelhandel und Bankwesen“‘: Für den Münzabgleich am Ende des Tages in Geschäften, Supermärkten und Bankfilialen.
• “’Verkaufs- und Spielautomat“‘: Integriert in Arcade-, Casino- und Waschsalonsysteme für die Handhabung von Großmünzen.
• “’Öffentlicher Sektor“‘: Wird von Postämtern und Verkehrsknotenpunkten zur Abwicklung der Fahrpreiserhebung eingesetzt.

Ihre ECB-Zertifizierung gewährleistet die Zuverlässigkeit für den Betrieb in der Eurozone. Anfang der 2000er Jahre waren in ganz Europa über 50.000 Einheiten im Einsatz.

Ähnliche Modelle

Das Münzsortiersortiment von Perconta umfasst:

• “‘Sortovit‘“: Eine schnellere, robustere Serie für Umgebungen mit hohem Volumen (z.B. Sortovit MS 10).
• “‘Sortorex“‘: Fortschrittliche Modelle mit höheren Geschwindigkeiten (bis zu 3.000 Münzen/min) und Unterstützung mehrerer Währungen.
• “’Contofax/Contorex“‘: Zählersortierer-Hybride, die die Verarbeitung von Münzen und Banknoten kombinieren.

Diese Modelle haben die gleiche Sensor- und Softwarearchitektur wie Sortofax, unterscheiden sich jedoch in Kapazität und Funktionen.

Kritik und Einschränkungen

Obwohl Sortofax-Geräte für ihre Genauigkeit (über 99 % in zertifizierten Tests) gelobt werden, werden sie im Vergleich zu modernen Konkurrenzprodukten wie Cummins Allison oder Glory für ihre geringere Geschwindigkeit kritisiert. Ältere Modelle verfügen nicht über Touchscreen-Schnittstellen und drahtlose Konnektivität, was die Integration in digitale POS-Systeme einschränkt. Darüber hinaus sind sie hauptsächlich auf den Euro ausgerichtet und erfordern Anpassungen für andere Währungen.

Vermächtnis

Der Perconta Sortofax spielte eine Schlüsselrolle bei der Standardisierung der automatisierten Münzverarbeitung in Europa während der Euro-Einführung. Sein Design beeinflusste nachfolgende Scan Coin-Produkte, wie beispielsweise die Money Counters-Serie. Ab 2025 sind generalüberholte Geräte weiterhin im Einsatz, und die Technologie wird weltweit in Altanlagen eingesetzt.